
Michael Faber
Michael Faber studierte Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Leipzig. Zusammen mit seinem Vater, Elmar Faber, der den Berliner Aufbau Verlag geleitet hatte, gründete er im Alter von dreißig Jahren den in Leipzig ansässigen Verlag Faber&Faber. Bibliophile Ausgaben wurden schnell zu seinem Markenzeichen. Ab 1992 erschienen die farbenprächtigen, mit Leinen bezogenen, mehrfarbig geprägten Bände der Buchreihe Die Graphischen Bücher. Erstlingswerke Deutscher Autoren des 20. Jahrhunderts. Auch damit reihte sich sein Verlag in die oberste Liga der Verlage für illustrierte Bücher ein. So ließ er beispielsweise die Gedanken von Blaise Pascal vom renommierten Maler Johannes Heisig illustrieren.
Als Kulturbürgermeister der Stadt Leipzig vereinte er die Literatur mit seinem Amt. Frankreich war auf den Veranstaltungen stets gut vertreten, so stand zum Beispiel 2015 der literarische Herbst unter dem Titel „Leipzig – livre“ und stellte französische und frankophone Autoren in den Mittelpunkt. In diesem Rahmen waren Schriftsteller wie Boualem Sansal, Marie NDiaye und Jean-Philippe Toussaint sowie die Philosophen Alain Finkielkraut und Jacques Rancière vertreten.
Sein Interesse zieht sich durch die gesamte französische Literatur-, Kunst- und Musikgeschichte. Auch wenn sich manchmal sprachliche Barrieren auftun, kennt sich Michael Faber in der Kunstmetropole und Kulturstadt Paris sehr gut aus. Er besucht gerne die Comédie Française oder die Cartoucherie mit Ariane Mnouchkine und er liebt es, in den Antiquariaten oder bei den Bouquinisten an der Seine zu stöbern. Darüber hinaus kennt er die Lebens- und Arbeitsstätten u.a. von Balzac, Zola, Cocteau wie auch von Cezanne, Renoir, Moreau, Debussy, Ravel und Satie aus persönlichen Besuchen vor Ort.
Als Verleger und ehemaliger Kulturbürgermeister der Stadt Leipzig hat Michael Faber viel zur Ausstrahlung der französischen Künste in Deutschland und insbesondere in der Buch- und Messestadt Leipzig beigetragen. Er ist als wertvoller Mittler zwischen den Künsten und Kulturen anerkannt und arbeitet leidenschaftlich daran, der Zivilgesellschaft die Kultur zugänglich zu machen und seine Vorliebe für die französischen Künste einem breiten Publikum zu vermitteln.
2017 wurden Herrn Michael Faber die Insignien eines Ritters im Orden für Kunst und Literatur überreicht.